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Bank Deutscher Länder

Die Bank deutscher Länder (BdL) wurde am 1. März 1948 von den westalliierten Besatzungsmächten in Frankfurt am Main mit dem Ziel gegründet, die am 21. Juni 1948 gestartete Währungsreform in den Westzonen Deutschlands zu überwachen. Bis 1951 unterlag sie den Weisungsbefugnissen der Alliierten, danach war sie unabhängig. Zunächst als reine Übergangslösung gedacht, dauerte es bis 1957, bis die Bank deutscher Länder in die Deutsche Bundesbank überführt wurde.

Bankfrisch

Erhaltungsgrad moderner Münzen, die noch nicht in Umlauf waren und vollen Stempelglanz aufweisen müssen. Diese unzirkulierten Münzen dürfen nur kleine Beschädigungen zeigen, die vom Prägen, Verpacken und Transportieren herrühren. Der Erhaltungsgrad "bankfrisch" wird oft auch mit dem Ausdruck "prägefrisch" gleichgesetzt.

Banknoten

Banknoten sind Geldscheine, die von einer ausgabeberechtigten Notenbank ausgegeben werden. Diese Notenbanken waren früher zur Einlösung ihrer Banknoten in gesetzlichen Zahlungsmitteln verpflichtet. In Deutschland gibt es heute nur noch Banknoten der Deutschen Bundesbank.

Banknote 10 Euro

Nennwert: 10 Euro
Abmessungen: 127 x 67 mm
Hauptfarbe: rot
Gestaltungsmotiv: Romantik

Banknote 100 Euro

Nennwert: 100 Euro
Abmessungen: 147 x 82 mm
Hauptfarbe: grün
Gestaltungsmotiv: Barock und Rokoko

Banknote 20 Euro

Nennwert: 20 Euro
Abmessungen: 133 x 72 mm
Hauptfarbe: blau
Gestaltungsmotiv: Gotik

Banknote 200 Euro

Nennwert: 200 Euro
Abmessungen: 153 x 82 mm
Hauptfarbe: gelblich-braun
Gestaltungsmotiv: Eisen- und Glasarchitektur

Banknote 5 Euro

Nennwert: 5 Euro
Abmessungen: 120 x 62 mm
Hauptfarbe: grau
Gestaltungsmotiv: Klassik

Banknote 50 Euro

Nennwert: 50 Euro
Abmessungen: 140 x 77 mm
Hauptfarbe: orange
Gestaltungsmotiv: Renaissance

Bargeld

Geld in Form von Banknoten und Münzen, das als gesetzliches Zahlungsmittel zur Begleichung von Forderungen von jedermann im Währungsgebiet angenommen werden muss. Der Annahmezwang ist für Banknoten unbegrenzt. Euro-Bargeld wurde am 1. Januar 2002 in allen Ländern der Euro-Zone eingeführt. Das Recht, die Ausgabe von Euro-Banknoten zu genehmigen, liegt allein bei der EZB, das Recht zur Prägung von Münzen haben die Mitgliedstaaten, die jedoch den Umfang der Ausgabe der Münzen von der EZB genehmigen lassen müssen.

Bartkopeken

Unter der Bezeichnung Bartmarken wurde von Zar Peter dem Grossen (1682-1725) in Russland 1705 diese Münze eingeführt. Die Kupfermarken galten als Quittung für die bezahlte Bartsteuer. Peter der Grosse ließ zur Finanzierung des Nordischen Krieges (1700-1721) vielerlei besteuern, so auch Ofenrohre, Brennholz, Mützen und Stiefel.

Batzen

Silbermünze im Wert von 4 Kreuzern, die 1492 erstmals in Bern (Schweiz) einhergehend mit dem steigenden Bedürfnis nach einer größeren Handelsmünze ausgegeben wurde. Die Einführung des Batzens erwies sich als so erfolgreich, dass sich das Nominal schnell über Schwaben, Bayern, Franken,dem Oberrhein, dem Elsass und die Pfalz bis nach Oberitalien verbreitete. Die Herkunft des Namens ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise geht die Bezeichnung auf das Berner Wappentier den Bären ("Bätz") zurück, die Bezeichnung könnte jedoch auch vom italienischen Wort "pezzo" (= Stück) stammen.

Beichttaler

So bezeichnete man die Taler des Kurfürsten Johann Georg II. von Sachsen (1656-1680). Es hieß, der Kurfürst habe die Taler als Beichtgeld prägen lassen, die im 17. Jh. zeitweise als feste Abgabe des Beichtenden an den Beichtvater gezahlt werden mussten.

Belagerungsmünze

Belagerungsmünzen gehören zur Gruppe der Notmünzen. Sie wurden meist während eines Krieges in einer belagerten Stadt oder Festung angefertigt und ausgegeben, um den dortigen Zahlungsverkehr aufrechterhalten zu können. Sehr häufig wurden sie in Klippenform, d.h. quadratisch oder rechteckig, aus Tafelgeschirr oder Kirchensilber ausgeschnitten und gestempelt. Falls nicht genügend Silber aufgetrieben werden konnte, wich man auf unedle Metalle oder andere Materialien – Kupfer, Zinn, in manchen Fällen sogar Papier und Pappe – aus. Belagerungsmünzen erhielten einen Zwangskurs und sollten in Friedenszeiten in normales Umlaufgeld eingewechselt werden können. Allerdings wurde dieses Versprechen nicht immer eingehalten. Auch durch Gegenstempelungen konnten Münzen zu Belagerungsmünzen werden.

Bergbaudukat

Berner

Geringwertige oberitalienische Pfennige aus dem 11. Jahrhundert, benannt nach dem ersten Prägeort Verona (Verona lautete im altdeutschen "Bern"). Später wanderten die Berner als Handelsmünzen nach Tirol, wo sie zur Rechnungsgrundlage des gesamten Tiroler Münzwesens wurden.

Biessli (Piécette)

Siebenkreuzermünze der Stadt und des Kantons Fribourg/Schweiz. Die Biessli wurden von 1787-1797 im Wert von 1/24 französische Laubtaler geprägt. Vor Gründung der Republik Helvetia gab es in folgenden Städten und Kantonen Biessli zu 6 bis 6 2/3 Kreuzer: St. Gallen, Appenzell, Neuenburg und Luzern.

Big Bang

"Großer Knall", im Englischen Bezeichnung für den Urknall bei der Erschaffung der Welt. In Bezug auf die Währungsunion die Einführung von Euro-Bargeld "auf einen Schlag", also von heute auf morgen ohne längere Übergangsfristen, in denen Euro und nationale Währungen nebeneinander gesetzliche Zahlungsmittel bleiben.

Den Teilnehmerstaaten an der EWU ist es freigestellt, neben dem Euro als Bargeld über einen längeren Zeitraum, der höchstens sechs Monatedauern darf, die nationalen Währungseinheiten als gesetzliche Zahlungsmittel beizubehalten.

Billion

Kupfer und Silber verbinden sich zu dieser Legierung, die zum größten Teil aus unedlen Metallen besteht. Die Abkürzung für Billon lautet: Bi.

Bimetallmünze

Eine Bimetallmünze wird in zwei unterschiedlichen Metall-Legierungen geprägt. Beim 1-Euro-Stück z.B. besteht der goldfarbige Ring aus 75 % Kupfer, 20 % Zink und 5 % Nickel. Der dreischichtige Kern wird in zwei Lagen Kupfer/Nickel (75 Cu/25 Ni) und einer Lage Nickel geprägt.

Binnenmarkt

Wirtschaftsgebiet der Mitgliedstaaten der EU, in dem die "vier Freiheiten" gelten: Freiheit des Verkehrs von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital. Der Binnenmarkt ist wirtschaftlich gesehen ein Raum ohne Binnengrenzen.

Blaffert

Norddeutsche Münze vom Hohlpfennig-Typ (Münze aus dünnem Silberblech) im Wert von zwei Pfennigen, die ab 1350 zuerst von Lübeck, später auch von Hamburg, Wismar, Rostock, Greifswald, Lüneburg und Hannover geschlagen wurde. Die einseitig geprägte Silbermünze im Wert von zwei Pfennigen ist sehr einfach gestaltet und trägt keinerlei Beschriftung. Der Name "Blaffert" leitet sich vermutlich vom Niederländischen "blaf" (= breit) oder dem niederdeutschen "blaff" (=schlicht) ab. Neben den norddeutschen Blafferten wurden die Hohlmünzen auch in Dänemark unter Königin Margarethe (1387–1412) sowie unter Christian IV. (1588–1648) ausgegeben.

Blau-Gold©

Für die beiden neuen Münzen (1 Unze und 5 Unze) des Staatlichen Münzamtes der Republik Frankreich "Zum 50-jährigen Jubiläum der Europa-Flagge" wurde ein exklusives neues Patent "Blau-Gold© von Ludwig Müller" angewendet.

"Blau-Gold©" ist eine eigene Legierung zwischen reinem Gold und Eisen. Normalerweise entsteht aus dieser Kombination eine metallische weiße Farbe. Dank der hervorragenden Juweliersarbeit und mit der Hilfe von Feuer oxidieren die Eisenmolekühle auf der Münzoberfläche und das Blau entsteht.

Blaue Mäuse (Blaumüser)

So hießen in den Niederlanden die Halbstüber (vgl. "Stüber"), die von der Stadt Nimwegen seit 1527 geprägt wurden. "Blau" bedeutete im Niederländischen soviel wie "geringwertig". Die Halbstüber enthielten nur wenig Silber, daher der Name.

Blei

Reines Münzmetall: Als Münzmetall nicht geeignet, da es zu weich und feuchtigkeitsanfällig ist. Nur in der Antike wurden Münzen aus Blei gefertigt. Münzfälscher hingegen griffen immer wieder gerne auf Blei zurück.

Brakteat

Einseitig geschlagene Pfennigmünze aus sehr dünnem Silberblech (lat. bractea = sehr dünnes Blech), die ab Mitte des 12. Jahrhunderts ausgegeben wurde. Brakteaten wurden mit nur einem Stempel auf einer weichen Unterlage geprägt, sodass sich die Prägung der Vorderseite negativ auf der Unterseite abdrückte. Der bis zu 45 mm große Durchmesser der Münzen bot den Stempelschneidern vielseitige künstlerische und technische Entfaltungsmöglichkeiten. Besonders die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts hergestellten Stücke sind oft Meisterwerke romanischer Kleinkunst. Ursprünglich "Pfennige" oder lateinisch "Denarii" oder "Nummi" genannt, wurde die Bezeichnung "Brakteat" erst ab Ende des 17. Jahrhunderts gebräuchlich.

Bronze

Schon in der Antike zur Münzprägung verwendet. Diese Legierung aus Kupfer und Zinn zeichnet sich durch ihre besondere Härte aus. Die Abkürzung für Bronze lautet: Br.

Bullion-Münzen

Anlagemünzen aus Gold, Silber oder Platin, die mit einem geringen Aufpreis auf den aktuellen Metallpreis gehandelt werden. Bullionmünze werden zwar als gesetzliches Zahlungsmittel bezeichnet, sind aber nie im Zahlungsverkehr anzutreffen.

bfr

Abkürzung für Bankfrisch. Vgl. "Bankfrisch".