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Vaterlandsgulden

Zweidritteltaler, den Herzog Franz I. (1756-1837) von Mecklenburg-Schwerin im Jahr 1813 prägen ließ. Das Edelmetall der Münze stammte aus Spenden der Bevölkerung, um die Bewaffnung des neuen mecklenburgischen Jägerkorps sicherzustellen. Gemäß ihrer Umschrift "Dem Vaterlande" wurden die Münzen seitdem auch "Vaterlandsgulden" genannt.

Vereinsmünzen

Münzen, die nach einem Münzvertrag von mehreren Ländern einheitlich ausgegeben wurden. Zu einer wichtigen Vereinsmünze zählt beispielsweise der "Vereinstaler", der nach dem Wiener Münzvertrag von 1857 vom deutsch-österreichischen Münzverein nach dem Dreißigtalerfuß geprägt wurde. Die Umschrift auf den Vereinstalern war standardisiert und lautete "EIN VEREINSTALER – XXX EIN PFUND FEIN".

Neben dem einfachen Vereinstaler wurden auch Vereinsdoppeltaler ausgegeben. Ebenfalls von Bedeutung ist die "Vereinskrone" – eine vom Deutschen Zollverein, Österreich und Liechtenstein nach dem Wiener Münzvertrag von 1857 ausgegebene goldene Handelsmünze im Wert von 1 und 1/2 Krone.

Verwilderte Aufschriften

Münzlegenden, die nur schwer oder gar nicht lesbar sind bzw. die keinen Sinn ergeben. Münzen mit verwilderten Aufschriften stammen meist aus Zeiten, in den Lesen und Schreiben noch nicht zum Allgemeingut gehörten, als Länder und Kulturen zerfielen oder bei der Übernahme von Münzen durch fremde Völker. Viele der Münzen haben ihren Ursprung in der Völkerwanderungszeit.

Vierschlag-Pfennig

Mittelalterliche Pfennigmünzen, die nicht auf rund gestanzten Schrötlingen basierten, sondern quadratisch mit einer Schere aus Blech geschnitten wurden und erst nachträglich durch Aushämmern (Vierschlag) und Abschneiden der Ecken eine runde Form erhielten. Die Vierschlag-Technik wurde meist angewendet, um Metall einzusparen.

Vinkenauge

(auch Finkenauge) Kleiner, zweiseitiger Pfennig mit geringem Feingehalt (200/1000), der hauptsächlich im 14. und 15. Jahrhundert in Mecklenburg und Pommern ausgegeben wurde. Der Name leitet sich vom mittelalterlichen Ausdruck "fink" (= klein, geringwertig) ab, die zweite Silbe "Auge" bezieht sich auf die runde Form der Münze. 

Vorder-/Rückseite

Was die Vorderseite ("avers") oder die Rückseite ("revers") einer Münze ist, lässt sich nicht immer ganz leicht feststellen. In Monarchien war die Seite, auf der der Herrscher oder sein Monogramm abgebildet war, stets die Vorderseite. Sind diese Elemente auf beide Seiten verteilt, entscheidet das "höherwertige" Porträt über Vorder- und Rückseite.

In Republiken, so die klassische Definition, zeigt die Vorderseite das Staatswappen. Mittlerweile hat sich allerdings die Auffassung durchgesetzt, dass die "Motivseite" als Vorderseite bezeichnet wird, weil sie für den modernen Sammler in der Regel die wichtigere Seite einer Münze darstellt. Man denke an ein Sammelgebiet wie "Schiffe": Keiner würde Königin oder Staatswappen als Vorderseite ansehen, sondern stets die Seite mit dem Schiffsmotiv. Auch die großen Münzkataloge haben sich dieser "alltagstauglicheren" Definition bei modernen Münzen inzwischen angeschlossen.

Bei den Euro-Umlaufmünzen wird in amtlichen Dokumenten die Wertseite als "gemeinsame europäische Vorderseite" bezeichnet, während für Sammler und Münzkataloge die nationale Seite "avers" ist. Um möglichen Missverständnissen zu entgehen, sprechen heute viele einfach von "Bildseite" und "Wertseite.

Vorzüglich/Stempelglanz

Zwischenerhaltung (vz/st). Vgl. "Erhaltungsgrad"

Vorzüglich "vz"

Bestimmter Erhaltungsgrad von Münzen. Münzen, die (fast) noch nicht in Umlauf waren und nur geringe Verletzungen durch den Transport von der Prägemaschine bis zum Ausgabeort erlitten haben. Vgl. "Erhaltungsgrad"

Vreneli

Das begehrte 20-Franken-Stück mit dem berühmtem "Vreneli" genannten Mädchenkopf, wurde von 1897 bis 1949 geprägt. Es ist eine der seltensten Goldmünzen (900/1000) der Schweiz.