Geschichte wird lebendig

Historische Originalmünzen aus längst vergangenen Jahrhunderten und Epochen sind seit jeher die Königsdisziplin der Numismatik. Auf historischen Raritäten wird Geschichte lebendig. Doch so teuer, wie man annehmen möchte, muss das Sammeln seltener Raritäten nicht sein.

Alexander der Große

Die Menschheit kennt Münzen seit etwa 2.500 Jahren. Erfunden wurde das Münzgeld unabhängig voneinander und etwa zur gleichen Zeit in Kleinasien und China. Von Kleinasien aus eroberten die Münzen über Persien, Griechenland und das Römische Imperium Europa und die Welt. Man unterscheidet heute zwischen Münzen aus der Antike, dem Mittelalter und der Neuzeit (ab ca. 1500).

ANTIKE MÜNZEN AUS GRIECHENLAND UND ROM

Zu den historischen Münzen zählen die Prägungen der Griechen und Römer. Antike griechische Münzen hatten keine Inschrift oder nur wenige Buchstaben. Sie waren meist unförmig in ihrer äußeren Erscheinung und zeigten häufig Bilder von Göttern. Viele Münzen dieser Zeit gelten noch heute als echte Kunstwerke. Die römische Republik, seit der Zeitenwende (Christi Geburt) Kaiserreich, prägte Münzen, die den uns bekannten Münzen ähnlich sehen. Allerdings dominierten auf ihnen anfangs Götterbilder, später das Portrait der jeweils herrschenden Kaiser. Für Sammler unserer Zeit sind diese teilweise über 2.000 Jahre alten Originalmünzen aus Griechenland und Rom höchst einmalige, aber trotzdem noch erschwingliche Originale. Was antike Münzen zusätzlich besonders macht: Die Münzen mussten zur damaligen Zeit mühsam per Hand geschlagen werden, was sie zu Unikaten macht – keine Münze gleicht der anderen!

MÜNZEN AUS DER HABSBURGER ZEIT

Wie fast alle Monarchen ließen auch die Habsburger Herrscher Münzen mit ihrem Antlitz prägen. Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang Kaiser Leopold I. geworden, dessen hervorstehende Unterlippe („Habsburgerlippe“) – ein Geburtsfehler, der durch die damals weit verbreitete Inzucht entstanden sein dürfte – auf den Silber- und Goldmünzen deutlich zu erkennen ist. Andere Herrscher wiederum ließen sich nur beschönigt darstellen oder tauschten jahrzehntelang ihr jugendliches Portrait nicht aus gegen ein aktuelleres Abbild.

DIE HISTORISCHE SAMMLUNG

So lang wie die Geschichte selbst ist wohl auch eine Auflistung der früher verwendeten Nominale, selbst wenn man sich nur auf das Habsburger Reich konzentrieren möchte. Eine lückenlose Dokumentation ist nicht zuletzt aufgrund der Seltenheit vieler Münzen nahezu unmöglich. Der Rat des Experten ist daher klar: Am besten sammelt man auch hier bestimmte Epochen wie zB das 19. Jahrhundert, bestimmte Länder bzw. Regionen oder aber Nominale. So kann beispielsweise das Zusammenstellen einer Sammlung historischer Silbertaler der Habsburger eine schöne und lohnenswerte Aufgabe für einen Sammler sein. Und das Beste daran: Man kann sich mit einer Sammlung, die nach bestimmten Kriterien sortiert ist, den finanziellen Aufwand dafür besser einteilen als wenn man wahllos sammeln würde. So ist sichergestellt, dass das Geld bis zum Ende des Monats reicht und nicht umgekehrt. Für die kleine Geldbörse gibt es zudem die Möglichkeit, Replikate – also moderne Neuprägungen – der wichtigsten historischen Münzraritäten zu sammeln. Diese stehen den Originalen um nichts nach, sind aber für jeden erschwinglich.